Geschichte der Kirchgemeinde Rähnitz
Geschichtliche Daten
Für diese Kirche sind aus der Anfangszeit zahlreiche Daten überliefert. Einiges erscheint heute banal, aber lassen Sie sich doch einmal darauf ein, um so ein wenig in das Gemeindeleben der damaligen Zeit einzutauchen:
Januar 1897 schriftliches Gesuch an Superintendenten Kaiser in Radeberg für eigene Begräbnisstätte und eigenes Gotteshaus von Gemeindevorstand Wilhelm Becker und Pfarrer Paul Gersdorf (Reichenberg)
8. August 1898 Baubeginn der Parentationshalle durch Bauunternehmer Ernst Trepte
13. August 1898 Hebefeier der Parentationshalle
20. Februar 1899 “Sonntag nachmittag 4 Uhr” feierliche Einweihung des neuen Friedhofs und der Parentationshalle durch Pfarrer Gersdorf (Reichenberg), gleichzeitig Feier des ersten Begräbnisses – Anna Hummig, 26 Jahre alt (Ihr Mann Gustav Hummig hatte die Halle mitgebaut.)
16. April 1899 Einführung des Hilfsgeistlichen, Freiherrn Heinrich von der Trenck:
„Um 4 Uhr Empfang des neuen Hilfsgeistlichen am Dorfeingang in Rähnitz durch Herrn Lehrer Heller und die Schüler der 1. Klasse und durch den Kirchenvorstand: Wilhelm Becker, Ortsrichter Gotthelf Kuntzsch, Gutsbesitzer Karl Hofmann und Gutsbesitzer Robert Hofmann. Gesang und Begrüßungsansprachen. ½ 5 Uhr Begräbnis des am Donnerstag, dem 13. April 1899 auf der Wanderschaft unter freiem Himmel verstorbenen Schneiders Kubach aus Pirna (61 Jahre alt) durch den neuen Hilfsgeistlichen.“
23. April 1899 erster Hauptgottesdienst mit Kirchenparade des Militärvereins zu König Alberts Geburtstag,
18. Juni 1899 erste Trauung (Max Arnhold und Minna Becker, Gemeindevorstandstochter)
29. August 1899 Grundsteinlegung des Glockenhauses
9. September 1899 feierliche Einweihung der neuen Glocke auf dem Friedhof
1. November 1899 Verabschiedung des Hilfsgeistlichen
19. November 1899 Ordination und Einweisung des Hilfsgeistlichen Gottlieb Altmann
25. Dezember 1899 Einweihung der Kanzel
8. April 1900 erste Konfirmation durch den Hilfsgeistlichen Altmann (15 Knaben, 16 Mädchen)
8. Juni 1904 Abriss der Parentationshalle
16. Juli 1904 Hebefeier der neu erbauten Kirche (ursprünglich als Kapelle bezeichnet)
16. Oktober 1904 Weihe der Kirche (Der Kirchenbau kostete 8000 Mark.)
1913 Rähnitz wird selbständige Kirchgemeinde
1917 Die große Glocke sowie die Orgelpfeifen werden ein Opfer des Weltkrieges
1919 viele Kirchenaustritte, Rückgang der Konfirmandenzahl, Wiedereinführung der Kindergottesdienste
1925 Einweihung des vom Militär-Verein gestifteten Kriegerdenkmals
1928 Gründung des christlichen Frauenvereins (1936: 116 Mitglieder)
1930/31 Wegen Differenzen mit Wilschdorf wird Rähnitz durch den zweiten Pfarrer von Klotzsche betreut
1932 Schwesterkirchverhältnis mit Wilschdorf
1933 erbitterte Kämpfe im Kirchenvorstand zwischen „Deutschen Christen“ und Anhängern der „Bekennenden Kirche“
16./17. Oktober 1954 Feier des 50-jährigen Bestehens der Kirche
1970 Erneuerung des Kircheninneren unter der künstlerischen Leitung von Werner Juza
1994 Reduzierung der Pfarrstelle für Wilschdorf und Rähnitz auf 50 % einer vollen Stelle
1999 Schwesterkirchverhältnis mit Dresden-Klotzsche und Wilschdorf (bis 2004)
2001 erstes Sommerfest in Rähnitz (gemeinsam mit Wilschdorf) in der Kirche und auf der Wiese der Familie Behrisch (Ludwig-Kossuth-Str.)
2002 Neubeginn des Kindergottesdienstes
2003 Evangelisation „ProChrist“ im Festspielhaus Hellerau, veranstaltet gemeinsam mit Wilschdorf und anderen Dresdner Gemeinden
2004 Anlage einer Obststreuwiese auf dem Brachland neben der Kirche – zehn Bäume pflanzen die Konfirmanden
24.-31. Oktober 2004 Festwoche zum Jubiläum 100 Jahre Rähnitzer Kirche
2005 “Den Glauben in Bildern vermitteln” Ikonenausstellung der Ikonenmalerin Michaela Eger
1. Januar 2006 Vereinigung mit der Schwesterkirche in Wilschdorf zur Christophoruskirchgemeinde
2007 Zweite Ikonenausstellung mit Ikonen aus dem “Haus der Ikonen”
Pfarrer der Rähnitzer Kirche
Seit Ende des 19. Jahrhunderts sind für die Rähnitzer Kirchgemeinde eigene Pfarrer und Hilfsgeistliche im Einsatz.
Pfarrer
1899 – Ende April 1908 Gersdorf, Paul Irenäus (Reichenberg)
VakanzvertretungBauer, Aurel Woldemar Alexander (Wilschdorf)
E. Mai 1908 – E. 1912Herrmann, Heinrich (Reichenberg)
1. Januar 1913- 16. Januar 1930Meyer, Ernst Richard Alban (Wilschdorf)
26. Januar 1930- Ende 1931Oertel, Karl
Anf. 1932- E. August 1935Kramer, Johannes Friedrich (zuvor Hilfsgeistlicher)
3. November 1935- Dezember 1940Groschopp, Karl Friedrich
1940-1959Faßmann, Friedrich
1942-1944Herrmann, Heinrich (Reichenberg, in Vertretung für Pfr. Faßmann, der zum Kriegsdienst eingezogen wurde)
1960-1966Böhme, Gerhard
1967- September 1994Mütze, Peter
VakanzvertretungKröhnert, Günter (Reichenberg)
September 1995 – Januar 2000Pfarrerin Stamm, geb. Hartmann, Heide
VakanzvertretungPfarrerin Reime, Christine (Klotzsche)
April 2000 – August 2009 Urban, Klaus Günter Werner, * 1959 in Löbau
Vakanzvertretung September 2009Urban, Klaus Günter Werner (Ottendorf-Okrilla)
Vakanzvertretung ab Oktober 2009Schlage, Michael (Dresden-Trachau)
ab 1. April 2010 Pfrn. Kindler, Carmen
Hilfsgeistliche
16. April 1899- 1. November 1899 von der Trenck, Heinrich
19. November 1899- Ende 1904 Altmann, Wilhelm Gottlieb
Anf. 1905- Herbst 1908 Fraustadt, Albert
Dezember 1908- Anf. 1910 Fischer, Rudolf
Februar 1910- August 1910 Ziegler, Karl
September 1910- E. 1912 Lippold, Karl
Am 1. Januar 1913 wurde Rähnitz dem Pfarramt Wilschdorf angeschlossen. Die Kirchgemeinde Rähnitz hat aber einen eigenen Kirchenvorstand und ist selbstständig.Wegen Überlastung und vorgerücktem Alter wurden dem Wilschdorfer Pfarrer Meyer von 1925 an wieder Hilfsgeistliche in Rähnitz an die Seite gestellt.
1925- 1926Eichenberg, Karl
25. April 1926- November 1927 Benndorf, Rudolf
19. Oktober 1930- 5. April 1931 Weidauer, Martin
3. Mai 1931- E. 1931 Kramer, Johannes Friedrich (danach Pfarrer)
-Galerie der Pfarrer-
Gemeindegliederzahlen
1900 1642
1905 1853
1972 1650
1980 1321
1987 1041
1990 771
1996 603
2003 567
2016