Männer allein im Wald? Da war doch schon mal was! Ja, nach 2016 gab es Ende September das nächste Männer-Outdoor-Wochenende. Kai Wurster machte sich wieder Gedanken (Vielen Dank!), wohin die Reise gehen könnte und rührte zudem kräftig die Werbetrommel. Dreizehn Männer, hauptsächlich aus Wilschdorf und Rähnitz, ganz unterschiedlich nahe mit unserer Kirchgemeinde verbunden, fanden sich schließlich am Freitagabend in einer alten Mühle in Kopec (Hemmehübel) in der Böhmischen Schweiz ein.
Zünftig wurde zur Begrüßung gegrillt und dann von der sehr rustikalen, ČSSR-Charme versprühenden Unterkunft, Besitz ergriffen. Noch am Abend lernen wir uns näher kennen, berichten, wo wir herkommen und tauschen uns intensiv über das Gleichnis vom Verloren Sohn aus.
Am Samstagmorgen staunen wir nicht schlecht über die üppig gefüllte Frühstückstafel, alle hatten reichlich mitgebracht und so konnten opulente Lunchpakete für unsere Wanderung im Khaatalgebiet geschmiert werden. Pünktlich 9:00 Uhr geht es nun endlich in den Wald. Vorbei an Preußenlager und Zeidlerburg erreichen wir am Mittag den fantastischen Aussichtspunkt „Käse und Brot“, mitten in der Kernzone des Nationalparks.
Dieser Ort ist eigentlich nur Bergsteigern vorbehalten. Doch das sind wir ja, oder wollen es werden. Kai W. und Frank D. hatten ihr Kletterzeug mit und machten sich sofort daran die vorgelagerte Schweifsternnadel zu besteigen. Es gehörte etwas Überwindung dazu den Überfall vom Massiv zum Gipfel zu wagen, aber schließlich saßen sechs Männer auf dem Gipfel. Die anderen erfreuten sich derweil am Fernblick und müssen sich noch in einer ziemlich heiklen Situation als Team bewähren.
Nach acht Stunden an der frischen Luft und gut 18 km in den Beinen erreichen wir wieder die Mühle. Bald geht es ins Wirtshaus nebenan, wo die Vorzüge der böhmischen Küche und der böhmischen Braukunst genossen werden. Später am Abend befassen wir uns mit Jesus, als dem Guten Hirten und staunen erneut, wie viel uns dieser Text sagt. Anschließend bleibt noch viel Zeit zum Gespräch, auch über die Welt, und um uns weiter näher zu kommen.
Noch ein halber Tag steht uns am Sonntag zur Verfügung. Bevor es noch einmal auf eine kleine Wanderung geht, wird ordentlich gefrühstückt und anschließend die Mühle aufgeräumt (Die Küche war wahrscheinlich noch nie so sauber.). Wir fahren einmal um den Wald nach Kyjov. Im leichten Nieselregen folgen wir dem Oberlauf der Kirnitzsch bis zu einer kleinen Höhle und dann einem engen und mitunter steilen Bergpfad wieder zu unseren Autos zurück.
Mit starken Eindrücken von Landschaft, Wetter, Gemeinschaft, Heimat und Glauben geht es zurück in den Alltag und der eine oder andere Gedanke an das nächste Männerwochenende wurde auch schon laut.
Frank Donath